Sozialistisches Studium im Fachbereich VWL

Der Hokuspokus mit dem gesellschaftlichen Optimum


Wie alle Wissenschaft, die sich in der Gesellschaft nützlich machen will, sucht auch die Theorie der Wirtschaftspolitik nach einem optimalen Zustand, den sie Ihrem Gegenstand anempfehlen will.Sie stützt sich dabei auf die von ihrer Schwester, der reinen Theorie erarbeiteten Ergebnisse und befindet sich so in einem unangenehmeren, weil zweifachen Dilemma: Formuliert schon die Volkswirtschaftstheorie die Fehler bürgerlicher Wissenschaft (vgl. dazu die Arbeiten der Rotzök zu Stackelbergs „Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre“), so muß des mal Grundlage der Theorie der Politik sein, zum anderen scheint ihr falscher Umgang mit dem Problem notwendig auf in den Schwierigkeiten, die sie mit der„Praxis“ hat: das Resultat erinnert allzuoft an Fingerspitzengefühl und Bauernschläue, mal hier ein Ratschlag, mal dort eine Diagnose.Jedoch, trotz „moral suasion“ und „announcement effect“, geht auch in der Wirtschaftspolitik dem Handeln das Denken voraus.

 
Ein Optimum muß her

Die Theorie der Wirtschaftspolitik formuliert daher ihre grundsätzlichste Fragestellung nach dem „sozialökonomischen Optimum“, das, in einer Zíelfunktion formuliert, der staatlichen Leítung das Kriterium schlechthin abgehen könnte, Giersch meint, „daß eine soziale Wohlíahrtsfunktion Bewertungsmaßstab und Zieldefinition zugleich ist.“ (Giersch, H. Allgemeine Wirtschaftspolitik – die Grundlagen, Wiesbaden 1960, S. 104) Konnten die Klassiker der „wealth economics“ die einfache Quantität des gesellschaftlichen Reichtums, also die Ausstattung einer Nation mit gebrauchsfertigen Gütern noch als Maßstab von Wohlfahrt begreifen, so fordert die entwickelte bürgerliche Tauschgesellschaft, wo jeder sich selbst sein eigener Produzent und Konsument und Maximierer ist, auch hier den expliziten Bezug auf die Einzelnen, deren gemeinsamer Wohlstand nur durch Nutzenkombinationen und –aggregationen sich bestimmen lassen soll. Diese contradictio in adjecto, Nutzen-Bedürfnis – als solches maßlos, somit lediglich als Voraussetzung gesellschaftlichen Tausches dienend –, soll als bestimmter, womöglich statisch erfaßbarer, kombiniert und aggregiert werden, bietet dem Wohlfahrtstheoretiker Anlaß, zu wüstesten Spekulationen: wie lassen sich Neid auf Reichtum des Nachbarn, Sonntagsfahrverbot und unterschiedliche Bildungschancen in ein Thema packen, das einmal individuelle Nutzen, zugleich aber auch gesellschaftliche Wohlfahrt formuliert.

Die „new welfare economics“ jedoch hat mit Pareto hier ein allgemeines Gerüst gefunden, in dem „keine Veränderung, bei der einige auf Kosten anderer gewinnen, eindeutig als Verbesserung bezeichnet werden dürfte.“ (S. 107)

Giersch nimmt in seinen „Grundlage der Wirtschaftspolitik“ diesen „Lehrsatz für das formale allgemeine Optimum auf und gibt uns Bedingungen an, deren Realisierung uns den Grad der Verwirklichung des Optimums angeben soll. Er nennt das Optimum formal, weil er glaubt, es gelte für „alle anderen sozialphilosophischen Auffassungen“ und „Gesellschaftszustände“ (S. 133), jedoch schon die nähere Betrachtung, auch der Bedingungen. die er anführt, lehrt uns eines Besseren: unterstellt sind Individuen, auch „freie Lohnarbeiter”, die Gebrauchswerte via Austausch erlangen, Kreditbeziehungen unterhalten, Gewinne maximieren usw. Giersch nimmt also die entwickelte bürgerliche Gesellschaft als Untersuchungsgegenstand an; ein vorerst korrektes Vorgehen auch dann, wenn die Verwechslung dieser Gesellschaft mit der besten und ältesten aller Welten ein Verständnis charakterisiert, das Marx aus dem Warenfetisch als dem bürgerlichen Denken inhärent nachgewiesen hat. So sind in diesem Zusammenhang auch zwei weitere Annahmen zulässig, die oft Gegenstand linker und sich fortschrittlich gerierender Kritik werden: die „Unterstellung einer optimalen Einkommensverteilung” reproduziert genau den individualistischen Ansatz, bei dem jeder Bürger nur sein eigenes Wohl im Auge haben soll, die Fragen von gerechter Einkommensverteilung vielmehr einer übergeordneten Instanz (Staat) vorbehalten bleiben, wie „die Reduktion auf wirtschaftlichen Wohlstand“ ebenso uns lediglich zum letztenmal beweist, daß der Wohlfahrtstheoretiker von kapitalistischer Gesellschaft spricht und erkannt” hat. daß bei deren Analyse die Ökonomie die entscheidende Rolle spielt.

Knüpfen wir jetzt an die Argumentation von Giersch an:

Die Bedingungen eines solchen Optimums (Vgl. obigen Lehrsatz) sollen untersucht werden. Die eigenartige Verfahrensweise übrigens, einen Idealzustand anzugeben und erst im Nachhinein dessen Bedingungen zu erfragen, ist Beweis dafür, daß Giersch nicht voraussetzungslos anfängt, sondern aus der reinen Theorie sein Material bezieht und daraus das Ideal formuliert, wie er umgekehrt – und das ist hier relevanter – auf eine bestimmte Instanz abzielt, die mit den Bedingungen etwas anfangen soll, um dem Ideal der bürgerlichen Gesellschaft zur Wirklichkeit zu verhelfen. Bei Giersch wird diese Aufgabe dem Staat übertragen werden. In der Argumentation wird getrennt zwischen Marginal- und Totalbedingungen, wobei

„in der Theorie die Marginalbedingungen bisher sehr viel mehr Aufmerksamkeit gefunden haben, obwohl für die praktische Wirtschaftspolitik die Totalbedingungen wahrscheinlich von größerer Bedeutung sind.“ (S. 109)

Die Marginalbedingungen sind zu begreifen als Voraussetzungen eines Optímums in einem gleichsam statischen Gleichgewicht, die Totalbedingungen bestimmen den Ort und die wirkliche Lage dieses Gleichgewichts. Um dies zu verdeutlichen: Wettbewerb und Konkurrenz im privaten Sektor der Volkswirtschaft betreffen die Marginalbedingungen, Mehr Wettbewerb ist so die Forderung der neoliberalen Ansätze. Umgekehrt, sagt der Keynesianer, um was, in welchem Grad und zu welcher Zeit konkurriert wird, ist staatlicher Entscheidung vorbehalten – Bedingungen der Totalität, Optimum optimorum. Dem Staat entweder wirtschaftliche Enthaltsamkeit oder Interventionismus vorzuschlagen, charakterisiert die beiden grundsätzlichen Hauptströmungen der Volkswirtschaftslehre. Sie zusammenzubringen und jeweils das adäquate der beiden Mittel anzugeben, macht sich Giersch zur Aufgabe.


Es findet sich in der Gesellschaft …

Bekanntlich gibt es von der ersten Sorte Marginalbedingungen sieben Stück: eine beschreibt das Gleichgewicht für den Tausch, drei das der Produktion, eine weitere das der Kombination von Produktion und Tausch und die beiden letzten betreffen gleichgewichtigen Faktormarkt (z. B. Nutzungsintensität der Arbeit) und optimale Kreditmarkt– die übernommen wurden aus der reinen Gleichgewichtstheorie zum jeweiligen Gegenstand: sie sind dort Grundlage des Sozialistischen Studiums, wo die Explikation intensiv von der Theorie geleistet wird: das Haushaltsgleichgewicht ist in seiner Ableitung bei Stackelberg formuliert und von der Rotzök grundsätzlich im STAWI-AKTUELL kritisiert; zur Produktion und dem Ertragsgesetz wird demnächst eine Kritik vorgelegt werden, ebenso notwendig ist die Analyse der Indifferenzkurve von Muße und Lohneinkommen, wie die Vorstellung des Zinses als Preis für gegenwärtiges Kapital.

In diesem Zusammenhang soll uns wesentlich die fünfte Marginalbedingung interessieren: sie beschreibt das bekannte gesellschaftliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage: „Die Produktionsstruktur ist (nicht) optimal,“ wenn das Verhältnis der sozialen Grenzkosten zweier beliebiger Güter (nicht) gleich ist dem Verhältnis ihrer sozialen Werte“ (S. 115) Die Produktionsstruktur – ganz einfach die Antwort auf die Frage, was und wie wird produziert ist also bestimmt von den sozialen Grenzkosten und dem Grad der Nützlichkeit der produzierten Waren, dem „Wert“, den jeder Einzelne einer Ware zumißt, in der Alternative zwischen zwei Waren also ~ ihren sozialen Werten. Das von Giersch angegebene Beispiel des zentralen Planungsamts, das also „einer Bibel nur halbsoviel Wert meint zuzumessen wie einem Exemplar des »Kapital« von Karl Marx.“ (S, 115) – obwohl das zentrale Planungsamt, wie oben gezeigt, nicht ernsthaft in die Argumentation mit aufgenommen werden kann – veranschaulicht nur noch einmal, was mit „sozialem Wert” charakterisiert ist: die „Konsumentensouveränität“ soll über das Was und Wieviel der Produktion so entscheiden, daß „die Relationen der Verbraucherpreise mit denen der Erzeugerpreise übereinstimmen.“ (S. 116)

Es soll also hier noch einmal festgehalten werden:

1) Es handelt sich hier um Bedingungen des Optimums. Dieses wiederum hat zur Voraussetzung

2) ein Grundinstitut der bürgerlichen Gesellschaft, die „freie“ Wahl im Was und Wieviel der Konsumtion und so der Produktion. Hiermit soll schon ein optimales Gleichgewicht der bürgerlichen Gesellschaft umschrieben sein. Ist es erfüllt, ist eine weitere Instanz (Staat) zur Verwirklichung von optimalem Gleichgewicht überflüssig, genauso wie umgekehrt

3) aus dem Grad der Erfüllung einer Bedingung die Notwendigkeit für 'die ordnende Tätigkeit des Staates folgt. Konsequent führt Giersch dies auch hier ein: aus dem Auseinanderfallen von privaten und sozialen Grenzkosten wird über die Kompensationskriterien staatliches Handeln gekennzeichnet. Der Staat kommt also hier nur als Lückenbüßer in Betracht, denn das Vorhergehende ist wichtiger: Bei Erfüllung der Bedingungen ist staatliches Handeln ausgeschlossen.

Gleichgewicht und die Entscheidung über die Produktionsstruktur sind allein Resultat der Prozesse innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft


… bestimmt sich durch den Staat

Jedoch:

„Die Marginalbedingungen müssen durch Totalbedingungen ergänzt werden, da sie keine Aussagen über die optimale Wirtschaftsstruktur beinhalten“. (S. 121)

Diese soll nämlich Entscheidungen implizieren über die Produktion eines möglichen oder alternativen Gutes, in einem möglichen Betrieb, mit einem möglichen Produktionsfaktor' zur rechten Zeit.

Zusammengefaßt

„lautet die Regel nun: Die Erzeugung eines neuen Gutes erhöht den Wohlstand, wenn bei irgendeiner Ausbringungsmenge der soziale Gesamtwert über den sozialen Gesamtkosten liegt und die Produktion in einem solchen Umfang aufgenommen wird.“ (S. 122)

Fragt man sich zu Anfang, weshalb nun, nachdem Gleichgewicht herrscht und staatliche Aufgaben lediglich im Falle der Nichtrealisierung der Bedingungen entsteht, noch zusätzliche (Total) –Bedingungen notwendig sind, so scheint Giersch diese Ungereimtheit schnell zu überwinden mit der Kategorie des „sozialen Gesamtwerts,“ Die Differenz zwischen sozialen Gesamtkosten und sozialem Gesamtwert wird staatliches Handeln bestimmen, 'denn für die 'praktische Wirtschaftspolitik ist dieses Verhältnis „wahrscheinlich“ von größerer Bedeutung. (S. 109) Der soziale Gesamtwert ist jedoch nach Giersch bei Erfüllung der Marginalbedingunqen gleich den sozialen Gesamtkosten. Der Hebel zur Ableitung von Subventionspolitik (und hierunter ist bei Giersch mehr verstanden als im üblichen Sprachgebrauch) liegt nun einfach in der Behauptung der Möglichkeit des über den sozialen Gesamtkosten liegenden sozialen Gesamtwerts. Hier müssen wir noch einmal rekurrieren: es soll hier nicht von uns behauptet werden, daß staatliche Politik keinen Einfluß auf den Inhalt und die Form der Konkurrenz hat, den „Wohlstand“ erhöhen könnte.

Nur, so weit ist ja Giersch noch gar nicht; er will ja erst diese Politik ableiten. Giersch steht nach wie vor auf der Ebene der bürgerlichen Gesellschaft. In dieser sind lediglich relevant die „sozialen Werte“, die die Einzelnen Tauschindividuen bestimmten Waren zumessen. Jetzt aber wird plötzlich der „soziale Gesamtwert“ eingeführt.

Die Einführung einer solchen Kategorie wäre aber nur unter einer der beiden folgenden Annahmen möglich:

1) Jeder Bürger wäre nicht nur gesellschaftlich Tauschender seines Bedürfnisses nach Gebrauchswerten wegen, sondern Staatsbürger zugleich, dem die Einschätzung aller Waren, Produzierter und (noch) nicht Produzierter, solcher, die seinen Bedürfnissen genügen, als auch solcher, die er nicht benötigt, also die Einschätzung der „optimalen Wirtschaftsstruktur“ (in der 5. Marginalbedingung übrigens noch: „optimale Produktionsstruktur") gelingt. Obwohl wir wissen, daß eine solche Verdoppelung im Kapitalismus Realität hat (jeder Bürger hat vom allgemeinen ldeal eine Vorstellung, die er in der Parlamentswahl zum Ausdruck bringt), schließt Giersch dies allerdings in seiner eigenen Argumentation explicite aus: die Marginalbedingungen bauen auf „Konsumentensouveränität“ auf, wären ohne den ausschließenden Eigennutz der Tauschenden gar nicht denkbar.

2) So bleibt nur noch eine zweite Möglichkeit: es gibt eine Institution, die bestimmt, was der soziale Gesamtwert sei. Dies allerdings beinhaltet einen Zirkel, den Giers begeht: um staatliches Handeln abzuleiten, muß der Staat in der Form einer die Wohlfahrt bestimmenden Instanz ,schon vorausgesetzt werden. Staatliches Handeln selbst (zu bestimmnen, was ist der „soziale Gesamtwert” und welche Maßnahmen sind zu ergreifen) wird verwechselt mit dessen Ableitunq oder anders: bei der Ableitung findet Giersch den Staat schon immer als Existenten vor.

Verdeutlicht werden kann dieser Zirkel noch einmal an der von Giersch selbst behaupteten formalen Stärke des Modells (S, 125), wenn man sein Beispiel mit der Planwirtschaft heranzieht; Die Zentrale bestimmt schon in der 5. Marginalbedingung die sozialen Werte der Güter. Jetzt soll plötzlich bei den Totalbedingungen diesselbe Instanz noch einmal die gleichen Entscheidungen treffen (in „totaler“ Weise); nur, daß sie nun unter einem anderen Namen zusammengefaßt sind: sozialer Gesamtwert. Zwei verschiedene Namen für die gleiche Sache sollen den Unterschied abgeben zwischen dem funktionalen Gleichgewicht der Gesellschaft und den Kriterien staatlicher Tätigkeit.

Um es noch einmal zu betonen: wir behaupten nicht, daß Gesellschaft und Staat das Gleiche sind. Giersch ja eigentlich auch nicht; bei ihm taucht jedoch diese Trennung in einer eigenartigen Form auf: untersucht er seine Marginalbedingungen, so entdeckt er, daß die Hand des Staates überflüssig geworden ist. Die Tauschgesellschaft findet. allein in den Aktionen ihrer Privatagenten zum optimalen Gleichgewicht. Die Existenz des Staates – oder allgemein die Vorstellung überhaupt, es müsse noch etwas Besseres geben, das Mißtrauen gegenüber dieser Selbstregulierung –– allerdings läßt ihn Totalbedingungen formulieren. Sozialer Gesamtwert sei schließlich etwas optimaleres als die bloße Summation der sozialen Werte. Hier hat die staatliche Entscheidung, was ist eine gerechte Einkommenensverteilung, was ist ein Existenzminimum, die Produktion welches Gutes ist sozial relevant, ihren Platz, stempelt damit aber zugleich die Selbstordnung der Gesellschaft tendenziell zur unwirklichen Phantasterei. In seiner Analyse bleibt Giersch also entweder auf der Ebene der Marginalbedingungen, wenn er den Zusammenhang zu den Totalbedingungen sucht oder er negiert selbst seine ersten Bedingungen, wenn er auf den zweiten insistiert. Die Bedingungen des gesellschaftlichen Gleichgewichts zwischen „Angebot und Nachfrage“ stehen so völlig zusammenhangslos neben der staatlichen Wirtschaftspolitik – ein Phänomen, das der bürgerlichen Wissenschaft als das Auseinanderfallen von reiner volkswirtschaftlicher Theorie und deren Anwendung in der praktischen Wirtschaftspolitik nur allzugut bekannt ist.


… ist Resultat von Politik

Wir sind jedoch noch nicht am Ende, Denn auch den Totalbedingungen gibt Giersch ihren Todesstoß, nun allerdings von einer anderen Seite her: schon einmal mit dem Staat auf der praktischen Ebene angelang, läßt Giersch die Wirklichkeit gegen seine Bedingungen kämpfen. Notwendigkeit von Steuern, Unvollkommenheit der Märkte, Abweichungen aller Art, bringen heillose Zielkonflikte zwischen den Bedingungen ans Tages-
licht. Nur das Bestmögliche ist jetzt realisierbar. Hier hat Giersch völlig die Ebene von Erkenntnis hinter sich gelassen: nach erstaunlich logischen und faszinierenden Ableitungsversuchen hat man den Eindruck, als ob der Wissenschaftler wie ein Studienanfänger vor dem Wirrwarr der kapitalistischen Wirklichkeit steht und sagt: Ich werd's nie schaffen.

Ein Ausweg steht. allerdings noch offen: „Ideologien und wirtschaftspolitische Konzeptionen und Systeme sind Ausdruck politischen Wollens.“ (S. 133] Mit der Politik .allerdings hat Giersch seinen Ausgangspunkt völlig verlassen; hier ist kein Quäntchen mehr von der anfangs; bei der Analyse des Sozialökonomischen Optimums so stolz behaupteten Reduktion auf wirtschaftlichen Wohlstand vorhanden.

Wie sich der Ökonom auf dem heißen Boden der Politik bewegt und weshalb er dorthin flüchtet, wird Gegenstand der nächsten Sitzungen des Sozialistischen Arbeitskollektivs im Fach Wirtschaftspolitik sein. Hier beweist zunächst das Resultat die anfangs gestellte Behauptung: Die Theorie der Wirtschaftspolitik befindet sich in einem unangenehmen, weil doppelten Dilemma!

 

aus: MüSZ 9 – 1973

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