Aufruf zu den Konventswahlen


Die Wahlen zum XXI. Konvent der LMU vom 10. bis 14. Dezember sind die letzten ihrer Art: das Hochschulermächtigungsgesetz der CSU, in dem Kultusminister Hans Maier die Gründungserklärung des Bundes „Freiheit der Wissenschaft“ paraphiert hat, sieht die Zerschlagung der verfaßten Studentenschaft vor: an die Stelle von Fachschaften, Konvent und AStA soll ein ohnmächtiger „Sprecherrat“ als Faktotum des Universitätspräsidenten (Lobo?) treten, gewählt per Quorum, zum Kooperationszwang vereidigt, auf musisches beschränkt, finanziell von der Unibürokratie abhängig, mit einem Wort:

„In der Konzeption des Sprecherrats ist die Idealvorstellung des RCDS in Sachen verfaßte Studentenschaft wirklich geworden.“ (Martin Hecke, RCDS-Landesvorsitzender 1972/73).

Deshalb steht bei den diesjährigen Wahlen nicht nur zur Abstimmung, wer künftig im Konvent die Mehrheit stellt, vielmehr kann der Wähler auch über die Durchsetzungsmöglichkeiten der einschlägigen Passi des BHG befinden: wählt er diejenige Gruppe, deren Idealvorstellungen in Maiers Gesetz wirklich werden sollen oder votiert er für diejenigen, denen das Ordnungsrecht auf den Leib geschneidert wurde, für diejenigen,die AStA, Fachschaften und Konvent zu dem gemacht haben, was die CSU jetzt abschaffen will?

Kommilitonen, beteiligt euch an den Konventswahlen! Erteilt denen eine klare Absage, die das repressivste Hochschulgesetz in der BRD und Westberlin ausgeheckt haben, indem ihr die unterstützt, derentwegen sie es sich ausgedacht haben. Gebt dem amtierenden AStA erneut ein klares Mandat!

AStA der LUDWIGS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT
FACHSCHAFTE ANGLISTIK, BIOLOGIE, BWL/VWL, EVANGELISCHE THEOLOGIE, CHEMIE, GERMANISTIK, GESCHICHTE, PÄDAGOGIK, POLITOLOGIE, PHILOSOPHIE, SOZIOLOGIE, SLAWISTIK

 

aus: MüSZ 9 – 1973

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