Miguel Enriquez von Junta-Soldaten erschossen

Der Sekretär der Politischen Kommission der Bewegung der revolutionären Linken (MIR), Genosse Miguel Enriquez wurde am 5. Oktober bei einem Gefecht mit Polizei- und Armee-Einheiten in Santiago de Chile erschossen. Der Tod des Genossen Enriquez ist ein schwerer Schlag für den revolutionären Widerstand gegen das chilenische Militärregime. Im Gegensatz zu den führenden Vertretern der Unidad Popular, die, vom Putsch überrascht, entweder verhaftet wurden öder ins Exil gingen, hatten es die Kader des MIR abgelehnt, das Land zu verlassen. Der MIR, der sich als einzige relevante Organisation der chilenischen Linken systematisch auf den Kampf in der Illegalität vorbereitete, was sich aus seiner Kritik der Volksfrontregierung und seiner richtigen Analyse ihrer beschränkten Möglichkeiten ergab, begann bereits in den ersten Wochen nach dem Putsch mit der Organisierung des politischen und militärischen Widerstands gegen die Junta. Die mittlerweile in die Hände der Junta gefallenen Genossen des MIR, darunter das Mitglied der Politischen Kommission Batista Van Schouwen, wurden ausdrücklich vom geplanten „Gnadenakt“ Pinochets ausgenommen. In dieser Situation, die durch den Tod des Genossen Enriquez noch verschärft wird, ist die verstärkte materielle Unterstützung der chilenischen Revolutionäre notwendiger denn je. Die Roten Zellen/AK und die mit ihnen kooperierenden Organisationen beteiligen sich seit einem Jahr an der Solidaritätssammlung der AELA München, die auf direktem Weg den kämpfenden chilenischen Genossen zufließt.

Solidarität mit den chilenischen Revolutionären! Nieder mit der Junta! Für ein sozialistisches Chile!

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Bemerkung: Diese Art von Solidarität kam in den späteren Publikationen der MG nicht mehr vor, soll aber hier als Kuriosum festgehalten werden.

 

aus: MSZ 1 – November 1974

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